Die Netresearch GmbH & Co. KG ist seit 1998 am Markt für webbasierte Lösungen mit dem Fokus auf hochqualitative Softwareentwicklung in Kundenprojekten mit unterschiedlichsten Komplexitätsstufen aktiv. Als Basistechnologie wird auf Open Source Systeme wie TYPO3, Zend Framework und Magento Commerce gesetzt. Netresearch betreut Kunden wie T-Systems, AIDA Cruises, SIXT AG, Bayerische Börse AG, Universität Leipzig, Helmholtz Zentrum Berlin oder die SMA Solar Technology AG. In einem Großteil der Projekte geht es um Schnittstellen und Integration mit anderen Systemen. Neben der Anbindung von Buchungs- und Katalogsystemen wurden ERP- und CRM-Systeme mit E-Commerce-Plattformen auf TYPO3, Zend Framework und Magento Commerce Basis verbunden.

Open Source Systeme wie Magento Commerce bieten für den Kunden einen kostengünstigen wie flexiblen Einstieg in ein Shop-System. Daher wird im Folgenden die Architektur von Open Source Shop-Systemen, speziell Magento, und die damit verbundenen Aufgaben beim Einrichten eines Shops beschrieben.

Allgemeines zur Architektur und zu Anforderungen an Onlineshops

Ein E-Commerce-Shop-System besteht aus drei Säulen: Backend, Frontend und die Verwaltung der Metadaten des Shops sowie aller Inhalte in einer relationalen Datenbank.

Frontend und Backend sind in PHP oder anderen Sprachen wie C++ oder C# programmiert.

Das Design des Frontends wird mittels HTML, X-, P-HTML, CSS und Javascript gestaltet, wobei Responsive Design inzwischen als Standard betrachtet werden kann.

Hauptfunktionalitäten

• Produkt- und Kundenverwaltung
• gesetzeskonforme Warenkorb- und Checkout-Prozesse
• Lagerverwaltung
• Verwaltung von statischen Seiten und Inhaltsblöcken (AGB, Widerruf, Themen zur Produktpalette, Impressum, …)
• Konfiguration von Versand- und Zahlungsmethoden (PayPal u.a)
• Mehrsprachigkeit

Die Datenerfassung stellt die Hürde - den “Flaschenhals” - für den Shopbetreiber dar, die nur mit intensiver Planung und hohem Fleiß zu überwinden ist.

Diese sollte mit LEDS, also dem Import von Linked Data einfacher und flexibler sowie von höherer Qualität der recherchierbaren Termini werden.

Zum anderen müssen Online-Shops, Shopbetreiber und deren Angebote gefunden werden, dazu müssen die Beschreibungen der Produkte und Dienstleistungen innerhalb eines Shops auch von “außen” auffindbar sein.

Magento Commerce

Magento Commerce ist ein Open Source Shop-System, das mit der Version 1.0 im März 2008 auf den Markt kam. Es ist u. a. als Community oder Enterprise Edition verfügbar, seit vergangenem Jahr in der Version 2.0 mit einem umfassend überarbeiteten Backend. Mit Magento Commerce arbeiten weltweit ca. 250.000 Unternehmen, davon ca. 3.000 auf der Enterprise-Version.

Der Magento-Server ist für Linux entwickelt, die Clients sind plattformunabhängig. Die Magento-Datenbank wird standardmäßig in MySQL implementiert, kommerzielle Datenbanksysteme zu nutzen, ist möglich. In der Magento-Datenbank wird das klassische relationale Schema um die EAV-(Entity–attribute– value) - Funktionalität erweitert (siehe unten).

Backendarbeit

Um Artikel präzise mit allen relevanten Eigenschaften zu erfassen, müssen Attribute angelegt und diese zu Attributsets zusammengefasst angelegt werden.

Standardmäßig sind im System Attribute wie

• Artikelname,
• Artikelnummer,
• Metabeschreibungen in Kurz- und Langfassung,
• Farbe,
• Preis

und einige andere als Pflichtattribute schon angelegt.

Gleichartige Artikel werden als eine Entität verwaltet, die zugehörigen Attribute zu einem Set zusammengefasst, das Voraussetzung für das Anlegen der Artikel ist. Attributsets können hierarchisch ineinander geschachtelt aufgebaut werden, das erspart Mehrfacharbeit.

Verschiedene Artikeltypen

• einfache
• konfigurierbare Artikel - bestimmte Eigenschaften wie Farbe oder Größe eines Artikels für den Kunden wählbar
• Gruppenartikel
• Bundle-Artikel
• virtuelle, z. B. Vermietung, Abonnements
• downloadbare Artikel wie Bücher

Für Attribute sind u. a. folgende Eigenschaften wählbar:

• verschiedene Datentypen (MySQL) ,
• die klassischen Feldeigenschaften (NULL-values, Eindeutigkeit, DEFAULT-values, …),
• Eigenschaften, ob bei der Artikeleingabe Daten aus Drop-Down- oder Mehrfachauswahl-Listen gewählt werden kann,
• Wählbarkeit für die Suche und Sichtbarkeit im Frontend

EAV-Modell

Das EAV-Modell löst die 3. Datenbank-Normalform im relationalen Datenbankschema auf und zerlegt eine zu einer Entität gehörigen Relation in mehrere mit den erforderlichen Fremdschlüsselbeziehungen.

• Vorteil: höhere Flexibilität in der Handhabung der erforderlichen Attribute für eine Entität,
• Nachteil: komplexe Queries über die entsprechende, in der Regel hohe, Anzahl der Relationen mit Performance-Verlust.

Frontendarbeit

• bezieht sich im Wesentlichen auf das Design und relevante Funktionalitäten und “Komfort” für die Shop-Kunden.